Die Babbelage ist offenbar vom Tisch, drumherum, fängt es an zu rumoren - fehlende Planungssicherheit bringt auch Menschen im Rahdener Osten auf die Barrikaden. Im Oppenweher Moor hat offenbar der Naturschutz-Gedanke gewonnen.
Oppenweher Moor - 06.09.2024
„Rund 40 Hektar, die ursprünglich im Bereich des Oppenweher Moor für Windkraft vorgesehen waren, tauchen im Regionalplan nicht mehr auf“, mit diesen Worten wird Stemwedes Bürgermeister Kai Abruszat am Donnerstag, 5. September, im Westfalenblatt zitiert. „Die Bezirksregierung hat mir heute mitgeteilt, dass insbesondere naturschutz- und umweltfachliche Belange für diese Kehrtwende den Ausschlag gegeben haben.“...
Windpark Tiefenriede im Betrieb - 05.09.2024
„Habe es mir nicht nehmen lassen, am Sonntag dem Windparkfest der "Enercity" Gesellschaft einen kurzen Besuch zu abzustatten", schrieb der Veto-Vorsitzende Rainer Wehdebrock kürzlich in einem Leserbrief an die lokale Presse.
Der ungekürzte Inhalt des Leserbriefs:
Wie viele Umdrehungen braucht’s um einen Tesla aufzuladen ??? (Bemerkung: Hoffentlich nicht nur die zu erwartenden E-Autos aus China!)
Wie viel CO2 spart ein Windrad ??? (Bemerkung: Da kann die Weltgemeinschaft anderen Orts wieder mehr CO2 in die Atmosphäre pusten).
Und so weiter!
Vielleicht sollten sich die Bundesbürger aber mal folgende Fragen beantworten lassen:
Ist es volkswirtschaftlich wirklich sinnvoll, 20 Milliarden Euro aus Steuermitteln zu bezahlen um Wind und Solarstrom zu vergüten, der nicht verbraucht oder gespeichert werden kann?
Kann man es sich in der aktuellen Lage wirklich erlauben 3 Jahre alte Energieerzeugungsanlagen mit Milliarden Entschädigung still zu legen.
Und so weiter!
Dass Bürgerinnen und Bürger, die vielleicht nur 50-100 Euro im Monat für Strom bezahlen das noch sinnvoll erscheint, kann ich ja noch verstehen, dass aber Unternehmenslenker und politisch Verantwortliche diesem Unfug noch das Wort reden ist für mich kaum nach vollziehbar. Solange die Erneuerbaren nicht 365 Tage und 24 Stunden am Tag gesichert zur Verfügung stehen, sind alle dargestellten Kosten-Nutzen-Relationen nicht realistisch, weder in Bezug auf den Klimaschutz, noch und ganz besonders im Sinne der Volkswirtschaft. Wenn nicht langsam Vernunft und Augenmaß in die EEG-Sache kommt, mache ich mir zumindest große Sorgen um den Standort Deutschland.
Schaut man auf die Strompreisentwicklung ist die Energieproduktion aus Wind- und Sonne offenbar nicht wettbewerbsfähig. Die wirtschaftliche Elektrizitäts-Speicherung oder die Transformation zu grünem Wassertoff sind wohl eher feuchte Träume von Ideologen oder geschäftstüchtigen Windkraft-Projektierern. Werbung verspricht eine Menge, hält aber nur selten was sie verspricht. Wer diese Abkassierer und Träumer weiter werkeln lässt, braucht sich nicht zu wundern, dass all ihre Prognosen zum Strombedarf Makulatur werden - der Stromverbrauch sinkt, weil Produkte, deren Produktion in Deutschland duch die hohen Energiepreise nicht mehr lohnt, eben aus anderen Ländern mit günstgerer Energie zu uns kommen.
Zum Schluss noch ein paar Zahlen zur heimischen Stromproduktion:
Im ersten Halbjahr 2024: 220 Millionen kW Strom, im Vergleich 5,3% weniger als im ersten Halbjahr 2023.
Strombezug aus dem Ausland:
Iim ersten Halbjahr 2024: 37,5 Millionen kW, im Vergleich um 22,5% gestiegen gegenüber der ersten Hälfte des Vorjahres.
Der Export im ersten Halbjahr 2024 ist auf 27,7 Millionen kW gegenüber 32,6 Millionen kW im ersten Halbjahr 2023 um 15% gesunken.
Es bleibt dabei, wer nicht hören will, der muss fühlen!
Bundesrechnungshof
Wenigstens der Bundesrechnungshof fand, aus seiner Perspektive heraus, relativ klare Worte, was die Umsetzung der Energiewende im Hinblick auf die Versorgungssicherheit, Bezahlbarkeit und Umweltverträglichkeit der Stromversorgung betrifft.
„Die Energiewende ist bei der Stromversorgung nicht auf Kurs: Die Versorgungssicherheit ist gefährdet, der Strom ist teuer und Auswirkungen der Energiewende auf Landschaft, Natur und Umwelt kann die Bundesregierung nicht umfassend bewerten“, heißt es im Fazit des Berichts nach § 99 BHO zur Umsetzung der Energiewende.
Rahden
Der Pressebericht der Lübbecker Kreiszeitung über eine etwaige Beteiligung der Firmen Kolbus, Meierguss und Harting hat uns nun veranlasst, einen offenen Brief an die Geschäftsleitung besagter Firmen zu senden und im Leserbriefformat an die Zeitung zu schicken, mit der Bitte um Veröffentlichung.
Vielleicht wissen die Damen und Herren in den Chefetagen genaueres, schließlich sind sie im Gespräch, große Summen in Projekte auf Rahdener Gebiet investieren zu wollen, vielleicht antwortet ja jemand.
wie ich vor kurzem durch einen Zeitungsbericht in der Lübbecker Kreiszeitung wahrgenommen habe, unterstützt Ihre Firma das Vorhaben der Windkraftinvestoren in Rahden. In dem Bericht wurde auch auf die Gemeinde Stemwede verwiesen, wo Windkraftinvestoren (oder Nutznießer der ideologischen Energiewende (EW)) mürbe gemacht wurden.
Da man aus Veto Sicht befürchten muss, dass womöglich auf Rahdener Gebiet der Mühlensteg in Varl, der an die Babbelage auf Stemweder Gebiet grenzt, in dem Blick der EW-Nutznießer gerät, würde ich eine Klarstellung Ihrer Firma begrüßen, welche Vorteile oder Vergünstigungen sich man von der Unterstützung verspricht.
Das Märchen von günstigeren Strompreisen, weil Sonne und Wind keine Rechnung schicken (Gas und Kohle haben auch nie eine Rechnung geschickt) kann man doch wohl in Industrieunternehmen nicht mehr ernst nehmen. Ich habe zwar nicht den Bericht des Bundesrechnungshofes (BR) durchgelesen, aber die Kommentare in der Wirtschaftspresse Handelsblatt und der Welt ausgiebig studiert, was auch Ihrer Firma sicher nicht entgangen ist.
Das Urteil des BR zur deutschen EW ist in beiden Fachblättern mit einem ungenügend bewertet worden. Die Kosten werden auch laut BR deutlich steigen. Warum wir als Anwohner der Windkraftgebiete eine solch drastische Beeinträchtigung hinnehmen sollen, auf Deutsch gesagt, „ für Pfusch am Bau der EW“ ist mir nicht ersichtlich.
Erst mal Energie speichern, bevor neue Windanlagen kommen. Wenn Ihr Unternehmen den Tatendrang der EW-Nutznießer unterstützt und die Windkraftinvestoren (WK-Investoren) der Leserschaft suggerieren, dass die Gemeinde und die Stadt davon profitieren. Dann würde ich gerne mal die Fakten kennenlernen, die das belegen. Dem Klima hat die deutsche EW nicht genutzt, da die energieintensive Industrie zunehmend den Standort Deutschland verlässt (Stromverbrauch in 2022: 520 Twh; in 2023: 460 Twh). Vielleicht sollte man mal die Gelegenheit nutzen und den Bürgern reinen Wein einschenken, ständig steigende Energiekosten gefährdet unser aller Wohlstand.
Freundlichst
Rainer Wehdebrock
(Veto Vorsitzender)
Bei unserer Initiative geht es nicht um die Verhinderung der Energiewende oder gar um eine „Leugnung“ des Klimawandels, der gerade im ländlichen Raum stetige und deutliche Spuren hinterlässt. Im Gegenteil, gerade die heimischen Landwirtinnen und Landwirte bekommen die Klimaänderung sehr deutlich zu spüren.
Gemeint ist die zwangsweise Unterbrechung der Einspeisung aus Erneuerbaren Energien wenn einzelne Abschnitte eines Übertragungsnetzes überlastet sind, und der erzeugte Strom vor Ort nicht verbraucht werden kann. Dann kann logischer Weise kein Strom mehr abtransportiert und verkauft werden, obwohl Wind weht und die Sonne scheint.
Als "Geisterstrom" wird daher ein seitens der Hersteller zur Verfügung gestelltes fiktives Kontingent bezeichnet, das nicht an die Kunden kommt. Für welches aber am Ende die Kunden zur Kasse gebeten werden, denn diesen Geisterstrom bekommen die Produzenten im Rahmen der "Ausfallarbeit" vergütet.
Hinzu kommen, an Tagen mit einem solchen Überangebot an Wind- und PV-Energie, die Verwerfungen an der Strombörse. Auswirkungen sind starke Kurs-Schwankungen bis hin zu "negativen" Strompreisen, geschuldet dem Effekt, dass der Überschuss im Ausland kostenpflichtig "entsorgt" werden muß, damit das Netz stabil bleibt.
Besonders an Sonn- und Feiertagen macht sich das bemerkbar, zuletzt am 01.05.2024 an der deutschen Strombörse: -8.51 EUR/MWh Day Ahead Auktion (volumengewichtet). Spitzenwerte von -39.71 EUR/MWh Intraday kontinuierlich 15 Minuten (volumengewichtet) wurden am 07.04.2024 erreicht. Ein weiterer Zubau von WKA wird diese Tendenz weiter verstärken. Quelle: Energy-Charts (Fraunhofer-Institut für Solare Energiesysteme ISE).
Die Profite der Anbieter lässt diese Tatsache ziemlich unberührt, die erhalten selbstredend eine Entschädigung für die zwangsweise entgangene Einnahmen und zwar in der Höhe, die im regulären Netzbetrieb erwirtschaftet worden wäre. Also zuerst ein Überangebot schaffen und dann eine Belohnung dafür kassieren, dass kein Strom fließt, weil die Netzeigentümer seit Anbeginn der Energiewende den erforderlichen Ausbau nicht hinbekommen haben. Oder offenbar kein gesteigertes Interesse daran gehabt haben, damit alles beim alten bleibt, denn immerhin sprach man damals noch von "Bürgerenergie", plante "Bürgerwindparks" und so weiter.
Volkswirtschaftlicher Unsinn!
Es drängt sich also die Frage nach der Sinnhaftigkeit der weiteren Errichtung umstrittener Anlagen auf. Möchte man wirklich, in bester igeologischer Absicht, die Überproduktion und dadurch die Kosten für Industrie und Haushalte noch weiter steigern oder geht es schlicht darum, die Energiewende durch derart naives und absurdes Gebaren total gegen die Wand zu fahren?
Die Bürgerinitiative Veto! legt Wert darauf, dass ein Zubau monströser WKA erst dann und als letztes Mittel sinnvoll wäre, wenn die entsprechenden Grundlagen wie z. B. Speichermöglichkeiten, Transportnetze, und auch dezentrale Konzepte geschaffen und im vernünftigen, sozialen, volkswirtschalich sinnvollen Kontext umgesetzt werden können, das ist aktuell nicht der Fall.
Bis dahin, mit Verlaub, verstehen wir die Windkraft-Ambitionen des Gesetzgebers bestenfalls als blinden Aktionismus bzw. im Worst-Case-Szenario als eine reine Schaffung neuer Finanzprodukte, ganz nach dem Gusto der „Heuschrecken“, die sich schon jetzt eifrig auf dem Energiemarkt tummeln - damit tun wir dem Klima bekanntermaßen wirklich keinen Gefallen und es wird sich dadurch kaum etwas hin zum Besseren ändern.
Warum ist die Gesundheit von Störchen, Milanen oder Fledermäusen höher gewichtet als die Gesundheit menschlicher Anwohner? Warum gibt es keine gründlichen Forschungen zu den gesundheitlichen Auswirkungen der Emissionen auf die menschliche Physis und Psyche? Es sieht beinahe so aus, als überließe die Politik diese Fragen lieber großzügig den Meinungsmachern und Influenzern, als sich ernsthaft um eine fundierte Analyse zu kümmern und sich ggf. einer Erweiterung z. B. der TA-Lärm zu widmen.
Wie steht es mit der Sicherheit der WK-Anlagen, wer ist dafür verantwortlich? Wird es einen „TÜV“ mit regelmäßigen Kontrollen der Funktionen und Emissionen geben? Wird die Windbranche diesbezüglich genauso verhätschelt wie die AKW-Betreiber, die mit ihren Anlagen ohne Haftpflichtversicherung und geregelte Entsorgungsmodalitäten sowohl des Mülls als auch der ausgedienten Anlagen billig davon kommen, nachdem der „Rahm“ abgeschöpft ist?
Wie könnte man die Energie-Branche marktwirtschaftsfähig machen? So lange die einzelnen Sparten am Förderungs- bzw. Umlagen-Tropf hängen und gleichzeitig hohe Renditen ausgeschüttet werden, haben ernsthafte Ambitionen auf die vielbeschworene Wende einschließlich der Klimarettung kaum eine Chance.
Das EEG 2021 sieht für Kleinanlagenbetreiber mit Volleinspeisung vor, den produzierten Strom an den jeweiligen Netzbetreiber zu verkaufen und dafür den Marktwert, abzüglich der Vermarktungskosten, vergütet zu bekommen. Damit werden den Netzbetreibern die Aufgaben eines Direktvermarkters übertragen, insbesondere der Verkauf von Strom an der Börse.
Sie sind somit neue Mitbewerber am Strom-Markt, die so nicht vorgesehen waren. Die Netzbetreiber (die gefühlt schon lange Zeit eine wirkliche Energiewende durch den Unwillen zur Schaffung eines e. E.-stabilen Übertragernetzes aussitzen) sollten nicht zusätzlich als Energiehändler fungieren dürfen.
Sie stehen nicht im direkten Wettbewerb, da sie neben der Vermarktungsgebühr von 0,4 ct/kWh auch über die Netzentgelte sowie den EEG-Umlagetopf finanziert werden. Das bedeutet, dass die Netzbetreiber die durch die Vermarktung entstehenden Mehrkosten nicht selbst tragen müssen, sondern sie entsprechend umlegen können.
Dies stellt nicht nur eine enorme Verzerrung des Wettbewerbs dar, sondern bezuschusst auch die unwirtschaftlicheren Anlagen, wie gewohnt auf Kosten der Allgemeinheit. Solche Maßnahmen wirken dem „marktgetriebenen Ausbau der erneuerbaren Energien “, der erklärtermaßen Anspruch der EEG-Novelle ist, ganz offensichtlich entgegen. (Es stellt sich wiederum Frage: wer stand bei solchen Regelungen Pate?)
Wenn nicht jeder bereit ist, seinen persönlichen Beitrag zu leisten, wenn die Energieproduzenten, egal ob konventionell oder erneuerbar, sich nicht ihrer sozialen Verantwortung bewusst werden, wird sich hinsichtlich der Erderwärmung nichts zum Guten wenden. Gerade die Windenergieanlagen werden von Betreibern offenbar mehr als Finanzprodukt denn als Klimaschutz-Maßnahme betrieben, sonst wäre den Betreffenden in den vergangenen 20 Jahren vielleicht schon mal aufgefallen, dass sich nicht nur der Strom ständig verteuert, sondern der CO2- Ausstoß auch nicht wirklich zurückgeht obwohl er in Deutschland sinkt, aber weltweit steigt. Energie-intensive Industrie wandert ab ins Ausland.